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HIRNSCHÄDEN DURCH DROGEN SIND MÖGLICHERWEISE REVERSIBEL
San Diego – Neurologische Schäden, die durch den Konsum von Drogen verursacht werden, könnten rückgängig gemacht werden. Dies zeigen Experimente der University of California in San Diego, die an Mäusen durchgeführt wurden. Die Forscher untersuchten die Auswirkungen von Methamphetamin (Crystal Meth) und Phencyclidin (PCP) auf das Gehirn und konnten signifikante Fortschritte verzeichnen. Ob diese Erkenntnisse auf den Menschen übertragbar sind, bleibt jedoch vorerst unklar.
VERÄNDERUNG DER NEURONEN-KOMMUNIKATION
Dr. Marta Pratelli, die im Labor von Nicholas Spitzer forscht, erklärt, dass Meth und PCP unterschiedliche Regionen des Gehirns angreifen, aber ähnliche kognitive Beeinträchtigungen verursachen. Beide Substanzen beeinflussen die Kommunikation zwischen den Neuronen, indem sie den Prozess des „Neurotransmitter-Switching“ auslösen. Konkret wird der Neurotransmitter Glutamat durch GABA (Gamma-Aminobuttersäure) ersetzt, was bei den Versuchsmäusen zu einer Verschlechterung der Gedächtnisleistung führte.
GEDÄCHTNISVERLUST IST UMKEHRBAR
In den Experimenten der Wissenschaftler konnte dieser Gedächtnisverlust jedoch rückgängig gemacht werden, indem die Mäuse mit Medikamenten behandelt wurden, die die GABA-Expression blockierten. Auch nach wiederholter Exposition gegenüber den Drogen war es den Forschern möglich, die neurochemische Umstellung zu korrigieren. Hierzu wurden molekulare Werkzeuge zur Reduktion der elektrischen Aktivität im Gehirn sowie das Antipsychotikum Clozapin eingesetzt. Beide Methoden führten dazu, dass die kognitiven Fähigkeiten der Mäuse wiederhergestellt wurden.
NEUE HOFFNUNGEN FÜR DROGENABHÄNGIGE?
Dr. Pratelli betont, dass diese Ergebnisse darauf hinweisen, dass eine gezielte Manipulation der neuronalen Aktivität die schädlichen Auswirkungen wiederholten Drogenmissbrauchs abmildern könnte. Ein vertieftes Verständnis der zugrunde liegenden Gehirnmechanismen könnte neue Ansätze für Behandlungsmöglichkeiten eröffnen, die nicht nur bei Meth- und PCP-Konsum, sondern auch bei anderen neurologischen Störungen wirksam sein könnten.
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ZEITUMSTELLUNG MINDERT ARBEITSPRODUKTIVITÄT
Forscher der University of Oregon: Zeitumstellung beeinflusst Arbeitsproduktivität stärker als erwartet
Eine neue Studie der University of Oregon zeigt, dass die Umstellung auf die Sommer- und Winterzeit größere negative Auswirkungen auf die Arbeitsproduktivität hat als bisher angenommen. Der Wechsel von Sommer- auf Winterzeit beeinträchtigt die Produktivität nicht nur für ein oder zwei Tage, sondern kann sich bis zu zwei Wochen lang auswirken. Arbeitsökonom Glen Waddell weist darauf hin, dass diese Veränderung am Arbeitsplatz zu Ablenkungen führt und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter erheblich verringert.
175.000 Beschäftigte untersucht
Diese Ergebnisse basieren auf der Analyse der täglichen Arbeitsaktivitäten von 174.505 Personen, die in den Jahren 2013 bis 2019 während der Zeitumstellung die Plattform GitHub nutzten. GitHub ist eine cloudbasierte Versionskontrollplattform mit weltweit 83 Millionen Nutzern. Waddell und sein Doktorand Andrew Dickinson konnten die Aktivitäten der Nutzer sekundengenau analysieren und so die Auswirkungen der Zeitumstellung auf ihre Arbeitsweise beobachten.
Waddell erklärt, dass die Umstellung auf Sommerzeit dazu führt, dass Arbeitnehmer morgens schwer in den Tag finden und versuchen, die verlorene Produktivität im Laufe des Nachmittags aufzuholen. Auch wenn GitHub-Nutzer nicht alle Berufstätigen repräsentieren, bieten die gewonnenen Erkenntnisse wichtige Hinweise darauf, wie die Zeitumstellung die Produktivität beeinflusst.
Rückkehr zur Standardzeit hat positive Auswirkungen
Die Studie zeigt auch, dass die Rückkehr zur Standardzeit im Herbst morgens zu einer gesteigerten Produktivität führt, was darauf zurückzuführen sein könnte, dass die Arbeitnehmer eine Stunde länger schlafen können.
Diese Forschungsergebnisse sind für die 1,6 Milliarden Menschen relevant, die jährlich im Frühjahr auf Sommerzeit und im Herbst auf Winterzeit umstellen. Waddell unterstreicht, dass diese Ergebnisse die Argumente gegen die Zeitumstellung weiter untermauern. In den USA und der Europäischen Union gibt es bereits Bestrebungen, die Zeitumstellung abzuschaffen.
#Zeitumstellung #Arbeitsproduktivität #Sommerzeit #Winterzeit #Lebensqualität
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GROSSZÜGIGE SCHENKUNG: DAS LEOPOLD MUSEUM ERHÄLT EIN BEDEUTENDES GEMÄLDE VON PAULA MODERSOHN-BECKER
Von Cemil Baysal
Das Schlüsselwerk der Moderne: Eine bedeutende Ergänzung der Expressionismus-Sammlung des Leopold Museums! 🎨✨
Dank einer großzügigen Donatorin konnte das Leopold Museum das um 1904 entstandene Ölgemälde „Mutter und Kind“ von Paula Modersohn-Becker (1876-1907) erwerben. Dieses Meisterwerk der Wegbereiterin des Expressionismus stammt aus einer deutschen Privatsammlung und wurde Anfang Oktober in London erworben.
Direktor Hans-Peter Wipplinger mobilisierte alle Kräfte, um dieses wertvolle Kunstwerk für das Museum zu sichern. Mit Unterstützung einer Privatperson wurde das Gemälde für rund 380.000 Euro bei Christie’s ersteigert.
„Dank dieses Mäzenatentums konnten wir ein herausragendes Kunstwerk der modernen Kunst für unsere Sammlung sichern und der Öffentlichkeit zugänglich machen,“ sagt Wipplinger.
Das Gemälde bereichert die permanente Präsentation des Deutschen Expressionismus im Museum, wo weitere bedeutende Werke von Modersohn-Becker und anderen Künstlern zu sehen sind.
Das neu erworbene Werk ist das einzige der Künstlerin in einer öffentlichen Sammlung in Wien und stellt somit eine wertvolle Bereicherung für die österreichischen Museen dar.
Paula Modersohn-Becker war eine der ersten Künstlerinnen, die weibliche Motive in den Fokus ihrer Arbeit rückte. Ihre Werke reflektieren das einfache, ländliche Leben und laden zur intimen Auseinandersetzung mit den Themen Mutterschaft und Kindheit ein.
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KÜHLSCHRANK ALS INDIKATOR FÜR DEN LEBENSSTANDART
Eine Studie der Radboud Universität, durchgeführt von Rutger Schilpzand und Jeroen Smits, zeigt auf, dass die Inneneinrichtung von Haushalten als Indikator für den Entwicklungsstand eines Landes dienen kann. Die Forscher betonen, dass der Fokus allein auf Parametern wie Einkommen, Gesundheit oder Bildung kein vollständiges Bild liefert. „Erstmals zeichnen wir nach, wie sich der materielle Reichtum von Haushalten entwickelt“, erklärt Schilpzand. Diese Zunahme an materiellem Reichtum wird als „domestic transition“ bezeichnet. Details sind im Journal of International Development veröffentlicht.
Entlastung für Frauen
Laut der Analyse beginnt dieser Wandel in städtischen Gebieten früher und schreitet dort auch schneller voran. In Ländern mit einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung und einem höheren Bildungsniveau erfolgt der Umstieg auf Haushaltsgeräte ebenfalls rascher. Zudem kann ein günstigeres Verhältnis zwischen Kindern und älteren Menschen hinsichtlich der berufstätigen Bevölkerung Vorteile mit sich bringen.
Vor 1960 besaßen in wohlhabenden Ländern nur wenige Haushalte einen Kühlschrank, Fernseher oder eine Waschmaschine. Rund 15 Jahre später waren diese Geräte jedoch in den meisten Haushalten verbreitet. Smits betont, dass diese Geräte überall dort angeschafft werden, wo es die finanzielle Möglichkeit erlaubt. Für Frauen bedeuten sie eine sofortige Verringerung der Arbeitslast und schaffen Freiräume für produktivere Zeitgestaltung.
China und Mexiko am Ziel
Die Forscher untersuchten auch, ob der Wandel in Schwellenländern einem ähnlichen Muster folgt wie einst in der westlichen Welt. Dieses Muster ist durch einen langsamen Anfang gekennzeichnet, gefolgt von einem schnellen Anstieg der Massenadoption bestimmter Artikel und schließlich dem Erreichen eines Sättigungspunkts. Für ihre Analyse betrachteten die Experten den Besitz von Fernsehern und Kühlschränken in 1.342 Regionen von 88 Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Übergang tatsächlich einem ähnlichen Muster folgt wie in den westlichen Ländern. Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede hinsichtlich der Phase und Geschwindigkeit des Wandels zwischen und innerhalb der Länder. China und Mexiko haben diesen Wechsel bereits weitgehend abgeschlossen, während in den ländlichen Gebieten von Subsahara-Afrika diese Entwicklung noch kaum begonnen hat. „Hier müssen zunächst grundlegende Bedürfnisse wie Nahrung, Kleidung und Unterkunft gedeckt werden, bevor die Menschen überhaupt daran denken können, sich einen Kühlschrank anzuschaffen“, fasst Schilpzand zusammen.
#Lebensstandard #Kühlschrank #MateriellerReichtum #DomesticTransition #Frauenrechte #Entwicklungsländer
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