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Schweiz: Ungebremstes Bevölkerungswachstum

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Im vergangenen Jahr zog es weitere 145.400 Menschen in die Schweiz, was etwa der Einwohnerzahl von Lausanne, der viertgrößten Stadt des Landes, entspricht. Experten vergleichen dieses Wachstum mit der Einwanderungswelle italienischer Einwanderer zu Beginn der 1960er Jahre.

Die Bevölkerung der Schweiz wächst kontinuierlich. Laut Daten des Bundesamtes für Statistik erreichte die Bevölkerungszahl der Schweiz im Jahr 2022 8,42 Millionen und stieg bis 2024 auf 8,96 Millionen.

Ein weiterer Grund für das hohe Bevölkerungswachstum liegt darin, dass etwa 50.000 Ukrainerinnen und Ukrainer einen Schutzstatus in der Schweiz erhielten. Diese werden nun erstmals als ständige Einwohnerinnen und Einwohner gezählt. Fast 45% der Zuwanderer kommen jedoch aus EU- oder EFTA-Ländern. Deutschland, Österreich und Italien gehören zu den häufigsten Herkunftsländern der Zuwanderer. Die hohen Löhne in der Schweiz ermöglichen es vielen Menschen aus diesen Ländern, sich leicht in der Schweiz niederzulassen.

Alle Kantone verzeichnen ein Bevölkerungswachstum. Laut vorläufigen Daten des Bundesamtes für Statistik verzeichneten die Kantone Wallis (+2,4%) sowie Schaffhausen und Aargau (+2,2%) im Jahr 2023 den größten Anstieg. Die geringsten Zuwächse wurden in den Kantonen Jura (+0,9%), Neuenburg, Tessin und Appenzell Innerrhoden (je +1%) verzeichnet.

Das Wallis verzeichnete mit einem Anstieg von +2,4% das höchste Wachstum. Experten erklären dies vor allem durch die boomende Industrie im Kanton, wie beispielsweise Unternehmen wie Lonza im Oberwallis und Technologiefirmen im Unterwallis. Dieser Bevölkerungszuwachs hält bereits seit mehreren Jahren an und hat sich nun innerhalb eines Jahres verdoppelt. Dies führte auch zu einem deutlichen Anstieg der Steuereinnahmen des Kantons: Allein im Jahr 2023 zogen rund 4500 neue Steuerzahler in den Kanton.

Der Kanton Aargau verzeichnete mit einem Anstieg von +2,2% seit Beginn der kantonalen Bevölkerungsstatistik den größten Zuwachs – trotz eines Rückgangs der Geburtenrate. Laut der Journalistin Fabienne Huber ist die Hauptursache für das Wachstum die Zuwanderung. „Besonders Zürcher und Deutsche ziehen hierher,“ sagt sie. Ein weiterer Grund für den Anstieg ist statistischer Natur: „Die ukrainischen Flüchtlinge mit dem Status S kamen größtenteils bereits 2022 nach Aargau und werden nun nach zwölf Monaten Aufenthalt als ständige Einwohner gezählt.“

Der Kanton Schaffhausen lockt junge Familien mit erschwinglichen Wohnungen an und bietet ihnen eine Alternative zum teuren Wohnungsmarkt in Zürich.

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