Kolumne

Sie ist schuld. Er war schuld…

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Die Kunst der Selbstreflexion: Verantwortung übernehmen für ein erfülltes Leben

Kolumne von Cemil Baysal

In unserer heutigen Welt neigen wir dazu, Schuldige für unser Unglück zu suchen. «Sie ist schuld. Er war schuld. Wegen ihm ist es passiert.» Die Finger zeigen immer auf jemand anderen. Doch was passiert, wenn wir innehalten und uns fragen, wie viel Verantwortung wir selbst tragen?

Es ist leicht, Jobverluste, Trennungen oder Scheidungen auf andere zu schieben. «Wegen ihm habe ich meinen Job verloren. Wegen ihr mussten wir uns scheiden lassen.» Doch vielleicht liegt die wahre Macht zur Veränderung in der Selbstreflexion. Haben wir uns genug bemüht? Haben wir uns wirklich verändert oder haben wir das Unmögliche von anderen erwartet?

Die Kunst der Verantwortungsübernahme erfordert Mut. Es ist einfach zu sagen: «Sie hat mich nie verstanden. Er hat sich nie bemüht.» Doch wie viel haben wir dazu beigetragen, uns verständlich zu machen oder uns selbst zu verbessern?

Statt in die Schuldfrage zu verfallen, könnten wir uns fragen: «Was kann ich tun, um meine Situation zu verbessern?» Die Antwort mag nicht immer einfach sein, aber die Bereitschaft zur Selbstreflexion ermöglicht es uns, die Kontrolle über unser Leben zurückzugewinnen.

Es ist an der Zeit, die Opferrolle abzulegen und die Verantwortung für unser Glück zu übernehmen. Denn in der Selbstreflexion und dem Bemühen um persönliches Wachstum liegt die wahre Macht, unser Schicksal zu gestalten.

Ein Wechsel zu einem besseren Job oder einer besseren Wohnung hat immer Gründe. Oft sind es Ereignisse oder Personen, die uns zu Veränderungen führen. Wir sehnen uns nach Verbesserungen, sei es in der Wohnung, im Job oder den Lebensumständen. Manchmal müssen jedoch Probleme mit dem Nachbarn, dem Arbeitsumfeld oder dem Chef auftreten, damit unsere Wünsche in Erfüllung gehen. Anfangs betrachten wir diese Ereignisse oder Personen vielleicht als Unglück und sind verärgert. Doch erst nach einigen Jahren erkennen wir, dass sie uns geholfen haben. Wir sind dann dankbar für die Veränderungen, die dazu geführt haben, dass wir einen neuen Job gefunden haben oder dass wir dank eines Problems mit dem Nachbarn eine bessere Wohnung entdeckt haben. Manchmal müssen wir erst den Weg des Schicksals gehen, um die wahren Chancen und Segnungen zu erkennen, die sich hinter den scheinbaren Hindernissen verbergen.

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