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TikTok und die Gen Z: Zwischen Glauben und Skepsis

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Die junge Generation auf Tiktok scheint sich selbst zu hinterfragen: Während ihre Eltern oft alles auf Facebook für wahr halten, erkennen sie nun, dass auch sie selbst anfällig für Falschinformationen sind. Die Medienpsychologin Anne Schulz bestätigt dieses Phänomen in ihren Untersuchungen. Sie stellt fest, dass das Alter allein niemanden vor dem Einfluss von Falschinformationen schützt.

Die Gen Z nimmt sich selbst kritisch in den Blick

Die junge Generation erkennt zunehmend, dass sie genauso wie ihre Eltern anfällig für die Verbreitung von Fake News ist. Anne Schulz von der Universität Zürich bestätigt diese Erkenntnis. Sie betont, dass das Alter allein niemanden digital kompetent macht.

Entscheidend ist vielmehr, ob Soziale Medien als Hauptinformationsquelle genutzt werden oder nicht.

Anne Schulz vom Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ) an der Universität Zürich

«Der Moment, als ich verstanden habe, dass ich alles auf Tiktok glaube, so wie meine Mutter alles auf Facebook glaubt.» Solche Videos sind derzeit auf Tiktok weit verbreitet und werden millionenfach angesehen. Sie spielen mit dem Stereotyp, dass ältere Generationen, die sogenannten «Boomer», in Bezug auf Medienkompetenz zurückliegen. Gleichzeitig soll damit verdeutlicht werden, dass auch die Gen Z Schwierigkeiten hat, Fake News von verifizierten Nachrichten zu unterscheiden.

Das Alter ist nicht ausschlaggebend

Studien bestätigen, dass das Phänomen, das junge Menschen ab dem Geburtsjahrgang 1997 an sich selbst beobachten, real ist. Anne Schulz vom Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ) an der Universität Zürich erklärt: «Jung zu sein, schützt nicht vor Falschinformation.» Es gibt mehrere Studien, die zeigen, dass die Medienkompetenz junger Menschen nicht größer ist als die älterer Menschen.

Laut Schulz gibt es drei Faktoren, die entscheidender sind als das Alter. Erstens: «Inhalte werden eher geteilt, wenn sie den eigenen Interessen und Vorstellungen entsprechen.» Das bedeutet, dass Menschen eher Dinge glauben, die sie glauben wollen. Zweitens spielt das Vertrauen in die Quelle eine große Rolle. «Wenn eine Falschinformation von einem persönlichen Kontakt auf WhatsApp geteilt wird, hat das eine andere Wirkung als ein Social-Media-Post von einer unbekannten Quelle.» Drittens beeinflussen Nachrichtenwerte wie Prominenz und Sensationalismus, welche Informationen eher geteilt werden.

Höheres Bewusstsein für Falschinformationen in der Gen Z

Schulz betont, dass Menschen mit hoher Medienkompetenz Social Media eher als zusätzliche Informationsquelle nutzen. Menschen mit geringer Medienkompetenz hingegen nutzen Social Media oft als Hauptinformationsquelle. «Natürlich sind gerade jüngere Menschen bevorzugt in Sozialen Medien unterwegs und nutzen diese unter anderem, um Nachrichten zu konsumieren.» Dies hängt jedoch nicht direkt mit dem Alter zusammen, sondern eher mit den Nutzungsgewohnheiten. «Die Jungen sind digital weder komplett ’native›, noch komplett ’naiv›.»

Glauben wir alles auf Tiktok?

In den Kommentaren zu viralen Tiktok-Videos findet man zahlreiche Hinweise. «Sag einfach, dass ich das irgendwo gelesen habe, anstatt es auf Tiktok gesehen zu haben.» Das klingt viel glaubwürdiger. «Es gibt unter den jüngeren Internetnutzern definitiv ein großes Bewusstsein für Falschinformationen in den Sozialen Medien.» Auch wenn dieses Bewusstsein allein nicht ausreicht, ist es ein erster Schritt, um Fake News zu erkennen.

«Es wird immer irgendwo gelogen, und das war auch schon so, bevor es Soziale Medien gab», sagt Schulz. Das muss grundsätzlich akzeptiert werden. Der Glaube, dass falsche Informationen richtig sind, lässt sich schwer korrigieren. Dies hängt oft eher mit persönlichen Einstellungen zusammen und nicht ausschließlich mit der Medienkompetenz der Nutzer. In Bezug auf letztere «ist dann relativ unklar, was genau auf den Lehrplan muss, damit Menschen Falschinformationen erkennen und nicht einfach glauben und weiterleiten.»

Klassische Medien sind wichtig in den Sozialen Medien

Es gibt Möglichkeiten, die Verbreitung von Fake News einzudämmen. «Verschiedene Plattformen versuchen dies, indem sie Hinweise geben, dass in den Sozialen Medien mit Falschinformationen zu rechnen ist.» Auch die Politik ist gefordert, Plattformen zu regulieren und ihnen ihre Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit klarzumachen.

Und dann gibt es noch die klassischen Medien. «Sie sind für viele weiterhin eine wichtige Informationsquelle, oft neben den Sozialen Medien und manchmal auch innerhalb dieser.» Laut Schulz birgt es zwar ein gewisses Risiko, überhaupt über Fake News zu berichten, da es keine Garantie gibt, dass eine journalistische Einordnung wirklich wirkt. «Trotzdem ist es für die Nutzer hilfreich, auf Fact-Checking zu setzen und verifizierte Nachrichten klar als solche zu kennzeichnen.»

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Allgemein

LAURA BIRCHER VERTRITT DIE SCHWEIZ BEI DER MISS UNIVERSE WAHL!

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Von Cemil Baysal

Lesezeit: 1 Minute

Die 23-jährige Laura Bircher aus Nidwalden wird die Schweiz am 19. November beim Miss Universe Finale in Mexiko vertreten.

Am Samstagabend setzte sich die Stanserin gegen 18 weitere Finalistinnen aus verschiedenen Kantonen durch. Bei der Veranstaltung in Bern präsentierten sich die Teilnehmerinnen in unterschiedlichen Mode-Outfits, und ihre Kommunikationsfähigkeiten wurden ebenfalls bewertet.

Bircher, die auch als Model arbeitet und eine Ausbildung zur tiermedizinischen Praxisassistentin absolviert hat, äußerte sich nach ihrem Sieg überglücklich: „Ich möchte allen, die mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben, von Herzen danken.“

Engagement für psychische Gesundheit

Laura Bircher erklärte, dass sie ihr Bestes geben werde, um die Schweiz sowohl national als auch international würdig zu vertreten. Besonders am Herzen liegt ihr das Thema psychische Gesundheit. Nach einem Aufenthalt auf Hawaii litt sie in der Schweiz an Depressionen und Panikattacken, was sie in einem Interview mit der «Nidwaldner Zeitung» teilte.

Auf zur Finalrunde nach Mexiko

Das Miss Universe Finale findet am 16. November in Mexiko statt. Dieser Schönheitswettbewerb wird seit 1952 ausgetragen und erstmals im vergangenen Jahr durften auch verheiratete Frauen und Mütter teilnehmen. Den Titel gewann die Nicaraguanerin Sheynnis Palacios, die sich in El Salvador gegen 84 Mitbewerberinnen durchsetzte.

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Schweiz

EPFL stellt „MiBMI“ vor: Miniatur-Chips zur Erkennung von Buchstaben im Gehirn

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Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) haben mit „MiBMI“ eine bahnbrechende Gehirn-Maschine-Schnittstelle entwickelt, die speziell für Patienten mit motorischen Beeinträchtigungen konzipiert wurde. Dieses innovative System, das aus zwei winzigen Chips besteht und insgesamt nur acht Quadratmillimeter groß ist, verarbeitet die elektrischen Signale des Gehirns direkt, im Gegensatz zu Elon Musks NeuraLink, das die Daten an externe Computer sendet. Laut EPFL verbraucht MiBMI deutlich weniger Strom und ist damit effizienter.

Überragende Trefferquote bei Simulationen

MiBMI ist in der Lage, die Gehirnaktivität zu lesen und diese in Echtzeit in Text auf einem Bildschirm zu übersetzen. Sobald der Nutzer an einen Buchstaben denkt, erkennt das System die entsprechenden neuronalen Signale und stellt diese als Text dar. Die bisherige Trefferquote des Systems liegt bei beeindruckenden 91 Prozent. Es kann derzeit 31 verschiedene Zeichen entschlüsseln – eine Leistung, die bisher von keinem anderen integrierten System erreicht wurde. Forscher planen, diese Zahl auf 100 Zeichen zu erweitern, auch wenn das System bisher noch nicht an Menschen getestet wurde.

Effizient, präzise und energiesparend

„MiBMI ermöglicht es uns, komplexe neuronale Aktivitäten mit hoher Präzision und geringem Energieverbrauch in lesbare Texte umzuwandeln“, erklärt Mahsa Shoaran, Leiterin des Neurotechnologie-Labors der EPFL. Dies könnte Menschen mit schweren motorischen Beeinträchtigungen erhebliche Vorteile bieten und deren Kommunikationsfähigkeiten verbessern.

Innovative Datenverarbeitung für weniger Energieverbrauch

Ein Durchbruch der MiBMI-Technologie liegt in der Art und Weise, wie sie Daten verarbeitet. Statt Tausende von Bytes an Informationen für jeden Buchstaben zu analysieren, konzentriert sich das System nur auf distinktive neuronale Codes (DNCs), die spezifisch für jeden Buchstaben sind. Diese Codes sind etwa 100 Bytes groß, wodurch der Chip schneller und energiesparender arbeitet. Diese Effizienz ermöglicht eine kürzere Einarbeitungszeit und macht das System für Patienten leichter zugänglich.

MiBMI könnte somit ein entscheidender Schritt in Richtung implantierbarer Lösungen sein, die die Lebensqualität von Menschen mit motorischen Einschränkungen nachhaltig verbessern.

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Krankenkasse: Ein Drittel der Schweizer Bevölkerung plant Wechsel bis 2025

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Die Schweizer Gesundheitsversorgung steht vor großen Veränderungen. Laut einer aktuellen Umfrage plant ein Drittel der Schweizer Bevölkerung, bis 2025 die Krankenkasse zu wechseln. Gleichzeitig gewinnt die Idee einer Einheitskasse zunehmend an Unterstützung.

Wechselbereitschaft aufgrund hoher Prämien

Im Jahr 2024 haben bereits 17 % der Versicherten in der Schweiz ihre Krankenkasse gewechselt. Dieser Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr, als 19 % der Bevölkerung den Anbieter wechselte, gesenkt. Der Hauptgrund für den Wechsel ist die signifikante Prämienerhöhung, die 2024 im Durchschnitt um 8,7 % gestiegen ist. Der höchste Wechselanteil wurde in der Westschweiz verzeichnet, wo 20 % der Versicherten die Krankenkasse gewechselt haben. In der Deutschschweiz lag der Anteil bei 16 %, und im Tessin, das besonders stark von der Prämienerhöhung betroffen war, wechselten nur 12 % der Versicherten.

Die meisten Menschen, die ihre Krankenkasse gewechselt haben, taten dies vor allem, um Kosten zu sparen. Etwa 83 % der Anfragen für neue Angebote basieren auf dem Wunsch, bei den Prämien zu sparen. Nur 5 % der Wechselmotivationen beruhen auf Unzufriedenheit mit dem aktuellen Anbieter.

Zukunftsausblick: Wechsel bis 2025

Eine Umfrage von bonus.ch, die im Mai 2024 durchgeführt wurde, zeigt, dass 32 % der Befragten planen, ihre Krankenkasse bis 2025 zu wechseln. Dies steht im Zusammenhang mit den erwarteten weiteren Prämienerhöhungen, die zwischen 5 % und 7 % liegen könnten. Die Bereitschaft zum Wechsel variiert jedoch stark je nach Region. In der Westschweiz planen 40 % und in der italienischen Schweiz 39 % einen Wechsel. In der Deutschschweiz sind es nur 23 %.

Altersabhängige Wechselabsichten

Die Absicht, die Krankenkasse zu wechseln, variiert auch nach Altersgruppen. Während 72 % der über 60-Jährigen planen, bei ihrer aktuellen Krankenkasse zu bleiben, sinkt dieser Anteil bei den unter 31-Jährigen auf 53 %. Dies deutet darauf hin, dass ältere Versicherte tendenziell weniger geneigt sind, ihre Versicherung bei steigenden Prämien zu wechseln.

Einheitskasse gewinnt an Unterstützung

Das Konzept einer Einheitskasse, das in der Vergangenheit abgelehnt wurde, gewinnt zunehmend an Zuspruch. Eine Umfrage von bonus.ch zeigt, dass 76 % der Schweizer Bevölkerung eine Einheitskasse unterstützen, besonders im Kontext stark steigender Prämien. Dies ist ein Anstieg von 64 % im Jahr 2017 auf 76 % im Jahr 2024. Während 16 % der Befragten eine Einheitskasse befürworten, auch wenn diese nicht zu einer Senkung der Prämien führt, befürworten 38 % die Einführung einer Einheitskasse, wenn sie eine Reduzierung der Prämien um mindestens 20 % erwarten können.

Regionale Unterschiede zeigen sich auch bei der Unterstützung für eine Einheitskasse. In der italienischsprachigen Schweiz befürworten 52 % eine Einheitskasse unter der Bedingung einer 20 %-igen Prämienreduktion, während in der Deutsch- und Westschweiz nur 35 % dies unterstützen.

Zufriedenheit mit Krankenkassen

Die allgemeine Zufriedenheit mit den Krankenkassen in der Schweiz hat sich 2024 leicht verbessert. Der Gesamtnotendurchschnitt beträgt 5,08 von 6 Punkten. Die höchste Zufriedenheit wird in der Deutschschweiz gemessen, wo 81 % der Versicherten ihre Krankenkasse mit «gut» oder «sehr gut» bewerten. Die Westschweiz folgt mit 72 % und die italienische Schweiz mit 50 %.

Bestbewertete Krankenkassen 2024

Laut der Umfrage stehen SWICA und Sympany an der Spitze des Rankings mit einer Bewertung von 5,3 von 6 Punkten. Sie werden dicht gefolgt von Atupri, Concordia, Helsana, OEKK, Sanitas und Visana, die eine Bewertung von 5,2 erhalten haben. Aquilana, CSS, Groupe Mutuel und KPT runden das Podium mit einer Bewertung von 5,1 ab.

Für detaillierte Informationen zur Zufriedenheitsumfrage, den Noten der Krankenkassen und einem Prämienvergleich besuchen Sie die folgenden Links:

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